Welt in Flammen: Der Dritte Weltkrieg Schauplatz Europa
Minsk wurde als Ziel für den Kern Waffen Angriff des Westens ausgewählt, weil es
Ein mit Birmingham in etwa vergleichbares Objekt war.
Moskau oder Leningrad zu zerstören, hätte einen großen Sprung auf der Leiter der
Eskalation nach oben bedeute.
Als Ziel brauchte man eine Großstadt in der Provinz, weit genug von der Hauptstadt
Entfernt, so dass dort keine unmittelbaren Physischen Auswirkungen zu spüren waren,
aber doch so nahe,dass sofortige Politische Folgen für die Regierungszentrale nicht
Ausbleiben konnten.
Diesen Anforderungen entsprach Minsk. Es war nicht nur eine typische Sowjetische
Großstadt, sondern die Kapital von Belorussland, einer der wichtigsten Teilrepubliken
der UdSSR, herausgehoben durch den Umstand, dass sie als vorgeblich unabhängiger
Statt einen Sitz in der UNO- Vollversammlung einnahm.
Stabilität und innerer Zusammenhalt des Gebiets wurden durch die Grenzrevisionen
nach dem Zweiten Weltkrieg geschwächt, als Polen buchstäblichen nach Westen
Verschoben wurde und sich deutsche Regionen einverleibte, aber Territorien und einen
Teil seiner Bevölkerung im Osten an Belorussland und die Ukraine verlor.
Infolgedessen gab es in diesen beiden Republiken ansehnliche katholische Minderheiten.
Die Zerstörung von Minsk musste die inneren Spannungen innerhalb des ganzen
Gebiets eindeutig verschärfen.
Die Ukraine, die sich im Süden von Belorussland anschließen, ist ungleich größer und
wichtiger. Sie umfasst ein Gebiet, das größer als Frankreich ist und eine in etwa gleich
große Bevölkerung aufweist.
Vor dem Dritten Weltkrieg Produzierte Sie mehr Stahl als die Bundesrepublik, und in
Charkow und Kiew besaß sie große Rüstungsfabriken.
Kiew war die Hauptstadt Russland vor dem Tatareneinfall und vor dem Aufstieg
Moskaus gewesen.
Doch die Ukraine hatte nie als ein unabhängiger Staat existiert. Sie war ein Schlachtfeld
für die Polen und Russen, die Türken und sogar die Schweden gewesen, bis Moskau
Sie sich schließlich, 1654, ein verleibte, Dennoch waren die Erinnerungen an einstige
Größe und die Idee einer ukrainischen Eigenstaatlichkeit nie ganz erloschen.
Ja, die Stalinistische Verfolgung und die Unterdrückung der Ansätze einer
Unabhängigkeitsbewegung im Jahr 1966 hatten sie neu belebt.
Nach der Katastrophe von Minsk hatten die Ukrainer Anlass zu der Befürchtung, Kiew
oder Charkow könnten als nächste auf der Liste der Alliierten Angriffsziele stehen.
Es gab noch eine andere Sorge: In Polen herrschte nun weithin Aufruhr, den die
westlichen Verbündeten in zunehmendem Maß aktiv unterstützten.
Wie wir gesehen haben, wirkte sich dies bereits schwächend auf die militärischen
Anstrengungen der Sowjets in Deutschland aus.
Die Zerstörung von Minsk musste es der Sowjetunion noch mehr erschweren, die Lage
in Polen unter Kontrolle zu bringen.
Sollte es Polen gelingen, sich der Sowjetischen Hegemonie zu entwinden, wäre
vermutlich eines seinen Ziele die Rückgewinnung der Polnischen Gebiete, die an
Belorussland und die Ukraine verloren gegangen waren.
Die Ukraine würde gut daran tun, ohne viel Zeitverlust ihre Unabhängigkeit zu fordern
und sich um ihre eigenen Interessen Statt um die ihrer Sowjetischen Oberherren zu
Kümmern.
Im Norden von Belorussland hatte die Sowjetunion der kurzen Selbständigkeit der drei
Baltischen Staaten Lettland, Litauen und Estland im Zweiten Weltkrieg ein Ende
bereitet, aber sie waren nie vollständig assimiliert worden und nun vermutlich
Kandidaten für eine baldige Befreiung.
Da her erweis sich Minsk im Tode als ein Faktor von Politischer Bedeutung, der es im
Leben niemals gewesen war.
Die Zerstörung der Stadt war das auslösende Moment für die Auflösung des gesamten
Westlichen Grenzgebietes der Sowjetunion, nicht nur weil sie die Verwundbarkeit der
Sowjetischen Macht offenbar werden ließ, sondern auch weil durch die Psychologischen
Schockwellen von vier Raketen die Nationalistischen Leidenschaften geweckt wurden,
die so Lange geschlummert hatten.
An eine solche Entwicklung der Dinge hatte niemand gedacht, als der junge Wassilij
Duglenko, ein vielversprechender Absolvent der Polizeiakademie von Kiew, dank
der Fürsprache keines Geringeren als Chruschtschow selbst von Ukrainischen
Nationalisten in den KGB eingeschleust wurde.
Doch eben dies und der Umstand, dass Duglenko anschließend zur Sicherheitsabteilung
im Kreml abkommandiert wurde, sorgten dafür, dass das Sowjetsystem von innen
gestürzt werden konnte und danach selbständige Staaten auf den Trümmern des
Sowjetimperiums entstanden.
Der Mechanismus der Verschwörung ist schwer zu rekonstruieren. Um ein altes Wort
Falsch zu zitieren: Wenn Verrat zum Erfolg führt,handelt es sich nicht um Verrat,
sondern um einen konstitutionellen Wechsel des Regimes- und die Verschwörung wird
unter den Teppich gekehrt, in der Hoffnung, sie möge nicht als Vorbild für einen
nächsten Versuch dienen, eine Veränderung zu erzwingen.
Drei Hauptelemente Waren für den Erfolg des gewaltigen Coups Voraussetzung, der
die KPdSU zu Fall brachte: das Ukrainische Netz im KGB, das Zugang zum inneren
Sanktum der Kommandozentrale besaß, in welche Politbüro und Verteidigungsrat
aus dem Kreml umgesiedelt waren: die Unzufriedenheit mancher Politbüro-Mitglieder,
die unter Führung des obersten Parteiideologen Malinsky den Beschluss zum Einsatz
von kern Waffen abgelehnt hatten und sich nun nach der Vernichtung der
Belorussischen Hauptstadt mit all den unfasslichen menschlichen Leiden und den jetzt
Freigesetzten Emotionen, die in den Westregionen zur Desintegration führen konnten,
in ihrer Einstellung gerechtfertigt sahen: sowie einflussreiche Offiziere im Sowjetischen
Oberkommando, denen es darum ging, einen kern militärischer Stärke als Basis und
Schutzgarantie für einen Sowjetischen Nachfolgestaat zu erhalten.
Letztere erkannten, dass jeder weitere Nuklearangriff auf die Sowjetunion die Chancen
für einen Fortbestand organisierter Autorität zerstören würde, und waren sich bewusst,
dass diese nun allein von den Streitkräften ausgehen konnte.
Welt in Flammen: Der Dritte Weltkrieg Schauplatz Europa
J.W. HACKETT
Coberley Mill, Gloucestershire
Februar 1982
Minsk wurde als Ziel für den Kern Waffen Angriff des Westens ausgewählt, weil es
Ein mit Birmingham in etwa vergleichbares Objekt war.
Moskau oder Leningrad zu zerstören, hätte einen großen Sprung auf der Leiter der
Eskalation nach oben bedeute.
Als Ziel brauchte man eine Großstadt in der Provinz, weit genug von der Hauptstadt
Entfernt, so dass dort keine unmittelbaren Physischen Auswirkungen zu spüren waren,
aber doch so nahe,dass sofortige Politische Folgen für die Regierungszentrale nicht
Ausbleiben konnten.
Diesen Anforderungen entsprach Minsk. Es war nicht nur eine typische Sowjetische
Großstadt, sondern die Kapital von Belorussland, einer der wichtigsten Teilrepubliken
der UdSSR, herausgehoben durch den Umstand, dass sie als vorgeblich unabhängiger
Statt einen Sitz in der UNO- Vollversammlung einnahm.
Stabilität und innerer Zusammenhalt des Gebiets wurden durch die Grenzrevisionen
nach dem Zweiten Weltkrieg geschwächt, als Polen buchstäblichen nach Westen
Verschoben wurde und sich deutsche Regionen einverleibte, aber Territorien und einen
Teil seiner Bevölkerung im Osten an Belorussland und die Ukraine verlor.
Infolgedessen gab es in diesen beiden Republiken ansehnliche katholische Minderheiten.
Die Zerstörung von Minsk musste die inneren Spannungen innerhalb des ganzen
Gebiets eindeutig verschärfen.
Die Ukraine, die sich im Süden von Belorussland anschließen, ist ungleich größer und
wichtiger. Sie umfasst ein Gebiet, das größer als Frankreich ist und eine in etwa gleich
große Bevölkerung aufweist.
Vor dem Dritten Weltkrieg Produzierte Sie mehr Stahl als die Bundesrepublik, und in
Charkow und Kiew besaß sie große Rüstungsfabriken.
Kiew war die Hauptstadt Russland vor dem Tatareneinfall und vor dem Aufstieg
Moskaus gewesen.
Doch die Ukraine hatte nie als ein unabhängiger Staat existiert. Sie war ein Schlachtfeld
für die Polen und Russen, die Türken und sogar die Schweden gewesen, bis Moskau
Sie sich schließlich, 1654, ein verleibte, Dennoch waren die Erinnerungen an einstige
Größe und die Idee einer ukrainischen Eigenstaatlichkeit nie ganz erloschen.
Ja, die Stalinistische Verfolgung und die Unterdrückung der Ansätze einer
Unabhängigkeitsbewegung im Jahr 1966 hatten sie neu belebt.
Nach der Katastrophe von Minsk hatten die Ukrainer Anlass zu der Befürchtung, Kiew
oder Charkow könnten als nächste auf der Liste der Alliierten Angriffsziele stehen.
Es gab noch eine andere Sorge: In Polen herrschte nun weithin Aufruhr, den die
westlichen Verbündeten in zunehmendem Maß aktiv unterstützten.
Wie wir gesehen haben, wirkte sich dies bereits schwächend auf die militärischen
Anstrengungen der Sowjets in Deutschland aus.
Die Zerstörung von Minsk musste es der Sowjetunion noch mehr erschweren, die Lage
in Polen unter Kontrolle zu bringen.
Sollte es Polen gelingen, sich der Sowjetischen Hegemonie zu entwinden, wäre
vermutlich eines seinen Ziele die Rückgewinnung der Polnischen Gebiete, die an
Belorussland und die Ukraine verloren gegangen waren.
Die Ukraine würde gut daran tun, ohne viel Zeitverlust ihre Unabhängigkeit zu fordern
und sich um ihre eigenen Interessen Statt um die ihrer Sowjetischen Oberherren zu
Kümmern.
Im Norden von Belorussland hatte die Sowjetunion der kurzen Selbständigkeit der drei
Baltischen Staaten Lettland, Litauen und Estland im Zweiten Weltkrieg ein Ende
bereitet, aber sie waren nie vollständig assimiliert worden und nun vermutlich
Kandidaten für eine baldige Befreiung.
Da her erweis sich Minsk im Tode als ein Faktor von Politischer Bedeutung, der es im
Leben niemals gewesen war.
Die Zerstörung der Stadt war das auslösende Moment für die Auflösung des gesamten
Westlichen Grenzgebietes der Sowjetunion, nicht nur weil sie die Verwundbarkeit der
Sowjetischen Macht offenbar werden ließ, sondern auch weil durch die Psychologischen
Schockwellen von vier Raketen die Nationalistischen Leidenschaften geweckt wurden,
die so Lange geschlummert hatten.
An eine solche Entwicklung der Dinge hatte niemand gedacht, als der junge Wassilij
Duglenko, ein vielversprechender Absolvent der Polizeiakademie von Kiew, dank
der Fürsprache keines Geringeren als Chruschtschow selbst von Ukrainischen
Nationalisten in den KGB eingeschleust wurde.
Doch eben dies und der Umstand, dass Duglenko anschließend zur Sicherheitsabteilung
im Kreml abkommandiert wurde, sorgten dafür, dass das Sowjetsystem von innen
gestürzt werden konnte und danach selbständige Staaten auf den Trümmern des
Sowjetimperiums entstanden.
Der Mechanismus der Verschwörung ist schwer zu rekonstruieren. Um ein altes Wort
Falsch zu zitieren: Wenn Verrat zum Erfolg führt,handelt es sich nicht um Verrat,
sondern um einen konstitutionellen Wechsel des Regimes- und die Verschwörung wird
unter den Teppich gekehrt, in der Hoffnung, sie möge nicht als Vorbild für einen
nächsten Versuch dienen, eine Veränderung zu erzwingen.
Drei Hauptelemente Waren für den Erfolg des gewaltigen Coups Voraussetzung, der
die KPdSU zu Fall brachte: das Ukrainische Netz im KGB, das Zugang zum inneren
Sanktum der Kommandozentrale besaß, in welche Politbüro und Verteidigungsrat
aus dem Kreml umgesiedelt waren: die Unzufriedenheit mancher Politbüro-Mitglieder,
die unter Führung des obersten Parteiideologen Malinsky den Beschluss zum Einsatz
von kern Waffen abgelehnt hatten und sich nun nach der Vernichtung der
Belorussischen Hauptstadt mit all den unfasslichen menschlichen Leiden und den jetzt
Freigesetzten Emotionen, die in den Westregionen zur Desintegration führen konnten,
in ihrer Einstellung gerechtfertigt sahen: sowie einflussreiche Offiziere im Sowjetischen
Oberkommando, denen es darum ging, einen kern militärischer Stärke als Basis und
Schutzgarantie für einen Sowjetischen Nachfolgestaat zu erhalten.
Letztere erkannten, dass jeder weitere Nuklearangriff auf die Sowjetunion die Chancen
für einen Fortbestand organisierter Autorität zerstören würde, und waren sich bewusst,
dass diese nun allein von den Streitkräften ausgehen konnte.
Welt in Flammen: Der Dritte Weltkrieg Schauplatz Europa
J.W. HACKETT
Coberley Mill, Gloucestershire
Februar 1982