Montag, 20. Februar 2017

Die Germanen III


Wie die Germanen lebten
Wie groß waren die Dörfer der Germanen?
Was wir von der Lebensweise und der Kultur der Germannen wissen, stammt
vorwiegend aus den Funden und Ausgrabungen der Archäologen sowie aus
den Schriften des Caesar und des Tacitus. Deren Angaben werden von der
modernen Wissenschaft teilweise bestätigt, teilweise aber auch widerlegt.
Tacitus zum Beispiel schrieb, die Germanen hätten keine zusammenhängenden
Siedlungen gehabt. Das trifft nicht zu. Zwar gab es in Germanien, dem
Wohngebiet der Germanen, keine Städte mit eng zusammengebauten Straßen
und Häusern wie im Mittelmeerraum. Ausgrabungen haben aber bewiesen, daß
die germanischen Gebäude oft Kleine Siedlungen und Dörfer bildeten.
Daneben gab es Zahlreiche Einzelgehöfte. Um die Zeitwende waren weit Teile
Germaniens unberührte Urlandschaft.

Wälder, Sümpfe, Hochmoore und Heide bedeckten das Land, Siedlungsflächen
Mußten mit Feuer, Axt und Spaten gerodet werden. In der Regel hatte ein Dorf
Nicht mehr als 50 Häuser; mit durchschnittlich 10 bis 20 Menschen pro Haus
Hatten die germanischen Dörfer höchstens 1000 Einwohner.

Das Haus war in seiner Längsrichtung in ,,Schiffe" eingeteilt, das heißt, es war
Durch tragende Pfosten in lange Einzelräume aufgeteilt. Das dreischiffige Haus
Überwog. Das Tief herabgezogene Dach war mit Rohr gedeckt und wurde von
Hölzernen Pfeilern getragen. Die Außenwände bestanden aus hölzernen Pfosten,
zwischen denen sich mit Lehm beschmiertes Flechtwerk spannte.
Für den Unterbau wurden in einigen Gegenden Steine verwendet. Mensch und
Tier Wohnten zusammen, zwischen Wohn und Stallteil gab es keine Trennwand.
Der Stallgeruch störte die Germanen offenbar nicht.

Wo schliefen die Germanen?
Das normale germanische Haus war meist bis 10 M lang und 6 m bereit.
Der Fußboden war ebenerdig. Er bestand im Wohnteil aus Stein oder Holzbohlen,
im Stallteil aus Lehm. An den inneren Hauswänden lief eine durchgehende Bank
entlang, die mit Fellen ausgelegt war. Tagsüber saß man Hier, nachts wurde hier
geschlafen. Eine Feuerstelle imbMittelschiff diente Als Herd und Heizung.
Daneben war der Backofen für das Brot, der sich aber Auch neben dem Haus
befinden könnte. Kein Haus war ohne Backofen und Ohne Webstuhl, denn im
germanischen Haushalt wurde fast alles, was man Brachte, von der Familie
hergestellte. Auch das Haus wurde selbst gebaut,

Der Vater war der Architekt.
Vorratsgruben, Abfallgruben und Wasserbehälter befanden sich außerhalb der
Häuser.
Da die Germanen keine wirksamen Holzkonservierungsmittel kannten, hielt das
Haus nicht lange. Nach einigen Jahrzehnten wurde an der Stelle des alten
Hauses ein neues errichtet.
Getrennt vom Wohnhaus standen manchmal der Speicher und andere kleinere
Nutzgebäude. Das Anwesen war zum Schutz vor wilden Tieren und Räubern
Oft von einem hölzernen Zaun oder einer Steinmauer umgeben, ebenso baute
Man um das ganzen Dorf einen rechteckigen, Palisadenartigen Zaun.
Zum Dorf gehörten noch eine Wasserstelle und der Friedhof. Von ihren keltischen
Nachbaren übernahmen die Germanen den Bau von Burgen.
Das Waren befestigte Anlagen mit Wällen und Gräben, die zum Schutz vor
Überraschenden Angriffen oft auf Hügeln gebaut wurden. Hier wohnten neben
Den Bauern auch Handwerker,

Der wichtigste Handwerker war der Schmied. Dieser Beruf und seine technischen
Geheimnisse wurde von Generation zu Generation weitervererbt.
Da der Schmied meist keine eigene große Landwirtschaft hatte, täuschte er
Seine Erzeugnisse bei den Bauern gegen Lebensmittel. Eisen wurde aus Erz
Gewonnen, das man vor allem am Boden flacher Senken fand. Es gab aber
Auch Erzgruben, in denen das Erz im Untertagebau gefördert wurde.
Es wurde in primitiven Öfen mit Holzkohle erhitzt und zu Eisen geschmiedet.

Neben dem Schmied waren Töpfer und Tischler wichtige Berufe. Germanische
Und römische Händler führten von den Kelten, später von den Römern Bronze
Und Silberkessel, silberne Trinkbecher, Bronzefibeln (Broschen), Waffen und
Wein ein. Ausgeführt wurden vor allem Bernstein, Pelze, Leder, Getreide, Vieh
Und das lange, blonde Haar germanischer Frauen.

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