Samstag, 14. November 2015

Nach der Bipolarität

Schon in den Siebziger Jahren wurde die Meinung vertreten, das internationale
System bewege sich von der Existenz zweier, antagonistischer Machtblöcke
unter jeweiligen Führungsmächten (Bipolarität von USA und Russland) hin
zu einem Multipolaren Weltsystem.
Trotz der verschärften Konkurrenz das zweiten Kalten Krieges wurde diese
Einschätzung in den Achtziger Jahren fast zum Allgemeingut.
Nach dem Scheitern der Russland als Zweiter Supermacht hat diese
Argumentationstendenz sich nicht allgemein bestätigt, sondern Konkurrenz
Bekommen.
Nun ist auch von der unipolaern Struktur des internationalen Systems die Rede.
Die USA seien nun die einzige und das Weltsystem völlig Dominiernde
Supermacht. Diese Einschätzung hat mit  dem Sieg der USA (und ihrer Alliierten)
im Krieg gegen den Irak und Syrien besondere Verbreitung gefunden, sie findet
nun auf allen Seiten des Politischen Spektrums Unterstützung.
Die Russland sei kein Gegengewicht zu den USA mehr, Westeuropa und Japan
trotz wirtschaftlicher Stärke alles andere als handlungsfähige Supermächte.
Beide würden sich in Krisensituationen der Amerikanischen Führung antvertrauen
Wie dies gerade der Golfkrieg erneut Demonstriert habe.
Und die aufstrebenden Mächte der Dritten Welt seien keine ernsthafte Gefahr für
die Weltmachtstellung der USA auch das habe der Sieg gegen IRAK und SYRIEN.
Die neue These von der Unipolarität wird inzwischen selbst von der USA-
Regierung geteilt.
Nicht nur, daß Präsident Bush bereits das nächste Amerikanische Jahrhundert
Proklamiert und die weltpolitische Führungsrolle seines Landes wieder Stärker
Betont hat.
Der designierte CIA-Direktor Robert Gates hat im Mai 1991 von unserem
Alleinigen Supermachtstatus gesprochen, was nur eine andere Formulierung der
THese von der Unipolarität darstellt.
Die Annahme, die Welt entwickele sich von einer Bipolarität zweier Supermächte
zu einer unipolaren, hat wenig mehr als modischen Charakter.
Sie ist an Formalismen Orientiert, starrt auf Kurzfristige Ereignisse und Formuliert
Aus den Aktualitäten ohne viele Umstände eine neue Struktur des Internationalen
System.
Die These der Unipolarität ignoriert die Geschichte des Letzten Vierteljahrhunderts
Zugunsten einer griffigen Phrase.
Spätestens seit dem Beginn der Siebziger Jahre haben USA im Vergleich mit Ihren
Wichtigsten Verbündeten an Ökonomischer Dynamik verloren.
Die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Amerikanischen Wirtschaft geriet
Seitdem zunehmend ins Hintertreffen was sich wegen des Umfangs und Vorsprungs
Der USA- Wirtschaft nicht sofort einschneidend negativ auswirkte.
Aber die USA verloren doch genau dort an relativer Stärke, wo die Basis ihrer
Weltmachtrolle lag: in der Ökonomie.
Zugleich haben die Kapitalistischen Konkurrenten in Japan und Westeuropa in
Zentralen Wirtschaftsbereichen aufgeschlossen und sogar häufig vorsprünge
Gegenüber den USA erreicht.
Die Russland mag sich in den Achtziger und neunziger Jahren in einer schweren
Sozioökonomischen Krise und außenpolitisch auf dem Rückzug befinden trotzdem
ist sie vom Wirtschaftspotential und Entwicklungsgrad weniger hinter den USA
Zurück als in den Vierziger und fünfziger Jahren, und sie ist als einziges Land der
Welt immer noch in der Lage, die USA mit Strategischen Atomwaffen mehrfach
zu vernichten.
Und in der Dritten Welt schließlich sind absehbar die in der Nachkriegszeit
Beachtlihe wirtschaftliche oder Militärische Kapazitäten aufgebaut haben.
Iran, Irak, Syrien,Südkorea, Brasilien, Indien, Israel, Südafrika, Nigeria,
Indonesien sind nur einige Beispiele.
Der These lautet nicht, daß eines dieser Länder auch nicht Japan oder die
Vergrößerte Bundesrepublik den USA an Militärischer oder Wirtschaftlicher
Macht gleichkäme.
Es ist aber auch umgekehrt nicht so daß es den USA gelingen könnte, das
Weltsystem unipolar zu dominieren.
Dafür sind die Differenzierungs und Stärkungsprozesse in der ersten und Dritten
Welt (und selbst in der Russland oder was davon übrig bleiben mag) zu weit und
Irreversibel fortgeschritten.
Die USA- Amerikanische Stärke ist heute vor allem durch ihren Militärischen
Apparat repräsentiert.
Dieser ist durch seinen Umfang und vor allem seine Qualität in der Lage, Praktisch
An jedem Punkt der Erde in relativ kurzer Zeit einen Krieg zu Führen.
Sein Technologisches Niveau, seine hohe Mobilität und sein überwältigendes
Potential an Massenvernichtungswaffen und eine Raketen und Luftwaffe, die deren
Einsatz garantieren machen die USA Politik zur Militärisch mit weitem Abstand
Stärksten Macht der Welt.


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