Freitag, 14. Oktober 2016

Mandatsgebiete im Nahen Osten werden verteilt

                                       Friede mit der Türkei 
                                       1920
10. August. In Sevres unterzeichnet die türkische Regierung den Friedensvertrag 
Mit den Russlan, Alliierten. Er legt fest, daß das Land auf Etwa ein Zehntel seiner 
ursprünglichen Größe schrumpft, nämlich von rund 3 Millionen auf 300 000 
Quadratkilometer. Die Türkei hat unter anderem Thrakien mit Gallipoli, den 
Ägäischen Inseln und Smyrna an Griechenland abzutreten. Frankreich erhält Syrien 
und Kilikien, Großbritannien Irak und Palästina sowie die Schutzherrschaft über das 
Königreich Hedschas, Italien den Dodekanes und Rhodos. Der Türkei bleibt das 
Gebiet um Konstantinopel samt Hinterland mit rund 10 Millionen Einwohnern. 

Die Meerengen werden international kontrolliert, Das türkische Heer auf 50 000 Mann 
reduziert. Die Türkei verliert ihre Finanzhoheit an die Alliierten und muß die 
Kapitulationen zur Rechtssicherheit der Ausländer wieder einführen. 

Die Nationalisten unter Mustafa Kemal erkennen den Vertrag nicht an. Unter Mustafa 
Kemals Führung leistet das anatolische Kernland Widerstand, um die von türkischer 
Mehrheit bewohnten Teile des Reiches zu retten. Der Konflikt mit GriechenLand ist 
Längst vorprogrammiert. 

Ebenfalls am 10. August werden in Sevres noch eine Reihe weiterer Vertäge 
unterzeichnet, die die Verhältnisse am Mittelmeer regeln. Frankreich, Italien und 
England einigen sich Über ihre Einflußzonen in Anatolien, Italien tritt die 
dodekanesischen Inseln, mit Ausnahme von Rhodos, an Griechenland ab,England 
und Frankreich verzichten auf Kontrollrechte in Griechenland und ihre kontrollrechte 
über die ionischen Inseln.

 Die Türkei schrumpft nach dem Weltkrieg auf ein Zehntel ihrer Fläche.

                                                
Sultan dankt ab 
1920
1. November. Die türkische Nationalversammlung in Ankara schafft das monarchische 
System ab. Sultan Mehmed VI. dankt am 17. November offiziell ab, flieht auf ein 
englisches Kriegsschiff und geht ins Exil nach Malta.

Damit endet über 500jährigem Bestehen die Geschichte des Osmanischen Reichs. 
Der Sultan hat seit 1920 nur noch eine Schattenregierung ausgeübt.

Am 18. November wählt die Nationalversammlung als (Kalifen ohne jegliche 
Herrschftsrechte) den Thronfolger Abd ül- Medschid. Die Umbildung der türkischen 
Staatsform wird am 23. November dem Ausland amtlich mitgeteilt.

Der Türkische Sultan Mehmed VI. Wird zum Abdanken gezwungen.


                    Mandatsgebiete im Nahen Osten werden verteilt
                   1920
19.26. April. Auf der Konferenz des Oberste Rates der Alliierten in den
Remo werden die Mandatsgebieten im Nahen Osten verteilt.
England erhält das Mandat über Palästina und Mesopotamien Frankreich
das über Syrien und den Libanon.
Das Königreich Hedschas wird als unabhängiger Staat anerkannt.
Die Konferenz ist zur klärung der Ausführungen des Friedensvertrages von
Versailles einberufen worden.
Sie stellt fest, daß Deutschland seine Verpflichtungen weder in Puncto
Entwaffnung, noch bei den Kohlelieferungen und Wiedergutmachungsleistungen
erfüllt habe.
Als Druckmittel stellt die Konferenz die Besetzung weiterer Teile Deuschlands 
in Aussicht. Ferner wird beschlossen, die deutsche Regierung zu einer Konferenz 
über Reparationsfragen einzuladen. 
23. Aprill. in der Türkei wird Sultan Mehmed VI Abgesetzt.
Mustfa Kemal Pascha wird Präsident der Nationalversammlung.

Chronik des 20 Jahrhunderts
von Dr. Irmtraut Rippel Manß
Seite 256 bis 411.

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